Der Schutz der Privatsphäre ist ein Menschenrecht und damit ein Grundpfeiler der Demokratie. Geschützt werden nicht nur unsere privaten Räumlichkeiten und Nachrichten, das Recht auf Privatsphäre bedeutet auch, dass wir unsere Persönlichkeit frei entfalten können, solange wir damit nicht die Rechte anderer einschränken.
Der Datenschutz entwickelte sich aus diesem Gedanken heraus, vor allem angesichts der schnellen Entwicklung neuer digitaler Technologien, die eine immer größere Menge an Daten produzieren und es immer einfacher machen, Daten zu verarbeiten (Quelle).
Historische Beispiele zeigen, wie vor allem autoritäre
Regime bereits ohne diese Technologien Daten nutzten, um sie gegen die Bevölkerung oder einzelnen Gruppen missbräuchlich einzusetzen. In den so genannten "Homosexuellen-Listen" oder "Rosa Listen" wurden seit dem Kaiserreich homosexuelle Personen erfasst. Im Zweiten Weltkrieg führte dies dazu, dass die Personen anhand dieser Listen systematisch aufgesucht und in Konzentrationslager deportiert werden konnten.
Im
Zuge der Digitalisierung wird dieses Thema immer wichtiger. Mit der
intensiven Nutzung digitaler Geräte hinterlassen wir ständig unzählige Datenspuren. Mit diesen Daten kann ein sehr genaues Profil über uns erstellt werden.
Bereits seit 2013 wurde öffentlich, dass Facebook anhand von nur 3 öffentlichen
Likes bestimmen kann, welche sexuelle Orientierung wir haben, was unsere
politische Präferenz ist und ob wir Probleme mit Drogen haben (Quelle).
Der Schutz personenbezogener Daten ist ein elementarer Bestandteil zum Schutz von Minderheiten und verwundbaren Gruppen gegen Diskriminierung. |
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Ein einzelnes Datum, wie z.B. das Geburtsdatum oder ein bestimmtes Hobby, sagt für sich allein noch nicht viel aus. Trägt man viele dieser Daten aber zusammen und bringt sie in Verbindung, können umfangreiche Profile über uns erstellt werden. Diese Profile können genutzt werden, um auf unsere Eigenschaften und Handlungen Rückschlüsse zu ziehen. Dadurch ist es sogar möglich, unser Verhalten vorauszusagen und uns gezielt zu manipulieren.
Welche Ausmaße diese Profilbildung mittlerweile angenommen hat, wurde 2018 mit dem Cambridge Analytica Skandal deutlich: Sehr große Mengen an personenbezogenen Daten wurden dazu genutzt, um Menschen auf sozialen Medien bei ihren politischen Entscheidungen zu beeinflussen (Quelle).